Die meisten Naturschutzgebiete sind stark vom Mensch geprägt. Sobald er die Nutzung verändert, sei es durch Intensivierung oder Nutzungsaufgabe, verändert sich auch der Charakter des Gebiets: Wiesen verbuschen und Weiher verlanden. Diese Dynamik bedingt einerseits Eingriffe zur Erhaltung der Biodiversität, andererseits verstecken sich in vielen Gebieten ungeahnte Potenziale. Wir planen und begleiten Aufwertungsmassnahmen, welche der Natur einen Mehrwert geben. Bei der Umsetzung sind wir auf möglichst schonende Eingriffe bedacht, um die vorübergehenden Störungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Ausführung: 2008/2009
Das Naturschutzgebiet Mürgelibrunnen (Deitingen, Kt. Solothurn) umfasst ein etwa 12 Aren grosses, kalkreiches Hangquellmoor. Trotz seiner geringen Ausdehnung beherbergt dieses die letzte Population der Schwärzlichen Kopfbinse (Schoenus nigricans) des Kantons sowie einige weitere seltene Arten. Die Hydrologie des Moors ist durch verschiedene Gräben stark beeinträchtigt. Insbesondere ein Abzugsgraben auf der Bergseite unterbindet die Wasserzufuhr. Terrainvermessungen und Wasseranalysen zeigten, dass durch den Einstau einiger Gräben der Wasserhaushalt des Moors deutlich optimiert werden kann. Um den speziellen Charakter des Hangquellmoores zu verbessern wurde ein neuer, hangparalleler Graben so angelegt, dass das darunterliegende Moor auf der ganzen Breite mit Hangquellwasser überrieselt wird.
Um die Wirkung der hydrologischen Massnahmen auf die Zielarten zu prüfen, wurden auf fünf Dauerflächen quantitative Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Für die Erfolgskontrolle sollen diese periodisch wiederholt werden.